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Erg Chegaga – In der Sandwüste

18. Januar 2012

Am nächsten Morgen fahre ich alleine weiter. Atman hat mir eine Skizze gemalt, welche Pisten ich nehmen muss und ich habe mich im Dorfladen mit Ölsardinen und Keksen eingedeckt – das Einzige, was es hier zu kaufen gibt. Brot und Wasser habe ich auch und rechne mit zwei anstrengenden Tagen, bis ich wieder auf die Teerstraße treffe. Am Nachmittag des ersten Tages habe ich erst 40 Kilometer geschafft, die schlechte Piste und Gegenwind haben mich erledigt.

 

Ich treffe auf einen Geländewagen mit zwei französischen Touristen. Sie sind unterwegs zum Erg Chegaga, ein Gebiet mit großen Sanddünen. Der Fahrer fragt mich. ob ich mitkommen will: Übernachtung im Nomadenzelt mit Essen und Tee, Musik,  Kameltour… Warum eigentlich nicht? Ich wollte sowieso in die richtigen Sanddünen und mit dem Fahrrad scheint das etwas schwierig zu sein. Schnell ist ein Preis verhandelt und mein Fahrrad und Gepäck auf dem Dach verstaut. Das Touriprogramm brauche ich nicht, ich habe ja mein eigenes Zelt und Essen, also werde ich nur ins Nomadencamp mitgenommen.

 

Die Dünen sind fantastisch. Soweit man blicken kann nur Sand. Als ich die erste Düne hochlaufe, beschleicht mich ein komisches Gefühl: Geprägt durch viele Nordseeurlaube als Kind hat sich tief in meinem Kopf verankert: „Dünen nicht betreten – Naturschutzgebiet!“ Das ist hier natürlich Blödsinn und egal wie viele Dünen ich auch erklimme, das Meer werde ich hier nicht zu sehen bekommen.

 

Fotos gibt es diesmal mit Musik.

Erg Chegaga – In der Sandwüste from Florian Schmale on Vimeo.