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Die Traumsammler

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Einen Abend lernen wir eine Englisch-Lehrerin kennen. Ein Mönch in dem Tempel wo wir übernachten hatte sie angerufen um zu übersetzen. Sie lädt uns ein am nächsten Morgen ihre Schule zu besuchen und beschreibt uns den Weg.
Wir wissen nicht so genau was uns erwartet und auch nicht was von uns erwartet wird. Als wir an der Schule eintreffen sehen wir etwa 400 Schüler in Pfadfinderuniform in Reih und Glied auf einem Paradeplatz sitzen, vorne steht ein Mann in Militäruniform und hält eine Rede. Die Englischlehrerin eilt auf uns zu, „Good morning, da seid ihr ja endlich. Geht gleich mal nach vorne und stellt euch vor.“ Eine Blaskapelle spielt, wir laufen verfolgt von hunderten Augenpaaren und aufgeregtem Getuschel nach vorne, schütteln die Hand des Soldaten. Ich bekomme ein Mikrofon in die Hand gedrückt und schon höre ich meine Stimme aus den Lautsprechern scheppern „Guten Morgen, mein Name ist Florian, ich bin aus Deutschland mit dem Fahrrad hierhergekommen…“

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Erst jetzt werden wir aufgeklärt was hier eigentlich los ist. Einmal die Woche hat die Schule einen sogenannten Aktionstag. Die Jungen tragen Pfadfinderuniformen, die Mädchen eine Rotes-Kreuz Uniform, und ein paar Schüler gehören der Jugend Armee an und sehen aus wie richtige Soldaten, nur dass sie keine Waffen tragen. Sie haben sich dazu entschlossen nach der Schule in den Militärdienst zu wechseln.

 

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An diesen Aktionstagen findet nur eingeschränkt Unterricht statt. Die Jugendsoldaten lernen marschieren, die Pfadfinder wie man ein Feuer macht und die Rot- Kreuz Mädels wie man darauf kocht.

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Nach unserer kurzen Vorstellung auf dem Paradeplatz geht es in die Sporthalle der Schule, wo Felix und Giom auf einer großen Leinwand ihr Projekt präsentieren. Es ist nicht das erste mal dass die beiden in einer Schule zu Besuch sind, aber noch nie haben sie vor so vielen Schülern geredet. Sie erzählen den Kindern von ihren Erlebnissen und ermutigen sie auch zu träumen oder gar ihre Träume zu leben. Anschließend dürfen die Kinder, und auch die Lehrer, die Liegeräder der beiden ausprobieren.

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Auch ich soll natürlich etwas sagen. Ich steh nicht gerne im Mittelpunkt und bin ein wenig nervös vor so vielen Leuten zu reden. Aber ich bin der Überzeugung, es ist immer gut etwas zu machen wovor man Angst hat, etwas zu tun was außerhalb der eigenen Comfort zone liegt, und so nehme ich das Mikrofon und fange einfach an zu reden. Eine Lehrerin übersetzt und als ich ein Foto zeige vom Tag meiner Abfahrt in Deutschland, läuft ein ungläubiges Raunen durch den Saal. Das soll der gleiche Typ sein der jetzt da vorne steht? Ich zeige noch eines meiner Videos, die Kinder sind begeistert, und dann ist es Zeit zum Mittagessen, natürlich von den Lehrern gesponsert.

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Danach gehen wir in einzelne Klassen, machen ein wenig Unterricht auf Englisch und Felix und Giom sammeln die Träume der Kinder. Es ist Teil ihres Projektes, sie lassen Kinder in verschiedenen Ländern ihre Träume malen und veröffentlichen diese anschließend in ihrem Traumarchiv.

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Am Abend dürfen wir in dem Krankenzimmer der Schule schlafen, in richtigen Betten. Das ist etwas wovon wir oft träumen, denn meistens schlafen wir auf dem Boden.
Und wovon die Kinder in dieser Schule träumen möchte ich euch hier zeigen:

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