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Transit durch Thailand

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Dezember 2013

Von Phnom Penh aus geht es an der Küste entlang zur thailändischen Grenze. Diesmal zu zweit, mit Anselm, einem anderen deutschen Radler. Es geht über eine wenig befahrene Straße durch dichten Dschungel, Straßenschilder warnen vor Elefanten, gesehen haben wir leider keinen.

Anselm and the elephant
Anselm und der Elefant

Nach meinen Erfahrungen an der Grenze von Laos nach Kambodscha bin ich schon fast sicher es wieder mit einem Beamten zu tun zu haben, welcher sich sein Gehalt ein wenig aufbessern will, zumal mein Visum seit einem Tag abgelaufen ist und sich in einem entwertetem Pass befindet, den neue Pass hat noch 48 komplett leere Seiten. Doch die Beamten an der Grenze sind professionell: Sie verlangen nur die gesetzliche Gebühr von 5 US Dollar für den einen überzogenen Tag und stempeln den Austrittsstempel in den neuen Pass ohne Probleme zu machen.

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Ein wilder Wasserfall lädt zum planschen ein
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Kleine Siedlung in der nähe zum Meer

Zurück in Thailand

Es geht über die hügelige Küstenstraße zur Insel Ko Chang wo es mir und Anselm aber nach 2 Tagen im idyllischen Bungalow am Meer zu langweilig wird. Wir beschließen die Insel zu umrunden, doch die Karte weist am Südende der Insel eine kleine Lücke auf. Das kann doch nicht sein, dass wir, um auf die andere Seite zu gelangen, komplett einmal rum fahren müssen. Wir fragen die Einheimischen die uns bestätigen es gibt keinen Weg der komplett einmal herum führt. Uns kommt das komisch vor und natürlich wollen wir es nicht unversucht lassen. Zumal es wirklich nur ein paar Kilometer sind zwischen dem Punkt wo die Straße endet und dann wieder anfängt.

Auch eine Pause tut mal gut - aber nicht zu lange.  Foto von Anselm
Auch eine Pause tut mal gut – aber nicht zu lange.
Foto von Anselm
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Schöne Sonnenuntergänge sind garantiert

Rund um die Insel

Am Anfang ist es noch ein kleiner asphaltierter Weg, welcher sich steil den Berg hinauf windet und schließlich an einer zerstörten Brücke über einen Fluss endet. Auf der anderen Seite geht die Straße weiter, ein wenig zugewuchert aber deutlich zu erkennen. Sollte dies der Grund dafür sein, dass die Einheimischen sagen es wäre nicht möglich?

Noch ist der Weg asphaltiert, wenn auch sehr schmal
Noch ist der Weg asphaltiert, wenn auch sehr schmal

Wir tragen unsere Räder über den fast trockenen Fluss und fahren hoffnungsvoll weiter. Lianen hängen auf die Straße herab, alles ist voller Laub und kleiner Äste, einmal liegt ein größerer Baumstamm auf dem Weg. Hier ist schon länger niemand mehr gefahren. Doch nach etwa zwei Kilometern hört die asphaltierte Straße plötzlich auf, nur ein kleiner Fußweg führt ins Dickicht hinein. Wir fahren weiter bis auch dieser Weg sich plötzlich verläuft und hinter den Büschen eine hohe Felswand auftaucht. Anselms GPS zeigt an, es sind nur knapp zwei Kilometer bis zu dem Punkt wo die Straße wieder anfängt. Wir lassen die Räder zurück und gehen zu Fuß auf Erkundungstour, irgendwo muss es doch einen Weg geben, für irgend einen Grund wurde ja auch diese Straße bis hierhin gebaut.

Irgendwann hört der Weg auf...
Irgendwann hört der Weg auf…
...und wir müssen die Räder schieben
…und wir müssen die Räder schieben

Nach einer Kletterpartie einen Steilhang hinauf finden wir etwas, was auf Bauarbeiten für eine Straße hindeutet. Es ist eine Art Trasse, ziemlich steil und steinig aber deutlich als Schneise durch den Dschungel zu erkennen. Wir laufen weiter bis die Bewaldung dichter wird und wir bis zu den Hüften in Farn stehen. Es wurde wohl mal versucht hier eine Straße zu bauen aber dann nicht zu Ende gebracht. Wir müssen irgendwann einsehen, hier gibt es kein Durchkommen, auf keinen Fall mit den Rädern. Die müssten wir nämlich die Felsen hoch tragen und dann durch die Büsche und den Farn schleppen. Und zwei Kilometer können ganz schön lang sein.

Es geht zu Fuß weiter, doch irgendwann ist kein durchkommen mehr
Es geht zu Fuß weiter, doch irgendwann ist kein durchkommen mehr

Dies wäre ein Abenteuer zu Fuß und mit einer großen Machete bewaffnet, aber nicht mit zwei beladenen Tourenrädern.

Schweren Herzens kehren wir zu den Rädern zurück und machen uns auf den Rückweg. Immerhin finden wir unterwegs einen traumhaften Strand zum ausruhen.

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Wir verzichten also auf die andere Seite der Insel und nehmen am nächsten Tag die Fähre zurück ans Festland. Dann geht es wieder an der Küste entlang, mit schönen Zeltplätzen am Strand, bis wir Weihnachten in Bangkok ankommen. Nachdem die „Weihnachtseinkäufe“ (Eine neue Stirnlampe und Ersatzteile) erledigt sind geht es auch schon weiter bis nach Mae Sot. Von dort wollen wir nach Myanmar einradeln.

Ein Zeltplatz direkt am Strand
Ein Zeltplatz direkt am Strand
Kinder angeln in der Dämmerung
Kinder angeln in der Dämmerung
Abendstimmung an der Küste
Abendstimmung an der Küste
Bankok - Schlafplatz mit Aussicht
Bangkok – Schlafplatz mit Aussicht