New Zealand

Neuseeland: Roadtrip über die Nordinsel

November 2016

Nach meiner Ankunft in Wellington ließ ich das Fahrrad und mich erstmal ruhen und lebte für einige Zeit in einem Community Haus, Crows Nest genannt. Es war ein Zuhause für Reisende, ein ständiges kommen und gehen von Menschen aus aller Welt und eine tolle und inspirierende Zeit, doch davon werde ich später auf diesem Blog noch berichten.

Von dort entschloss ich mich mit drei Freunden, Mikael, Max und Felix, einen roadtrip mit dem Auto über die Nordinsel zu machen. Mikael kenne ich schon aus der Crunchytown Community in Melbourne. Auch Max war dort, allerdings zu einem anderen Zeitpunkt als ich, doch im Crows Nest haben wir eine Weile zusammen gewohnt und sind Freunde geworden. Immer wieder hat er mich durch seine positive Art und seine Selbstdisziplin beeindruckt und zusammen mit seinem Bruder Felix bildet er ein angenehmes Team von Reisegefährten. Es ist gut mit Freunden zu reisen und die Erfahrungen teilen zu können. Von Wellington im Süden sollte es einmal quer über die Insel bis zum nördlichsten Punkt, Cape Reinga, gehen. Mit zwei Autos machten wir uns auf den Weg und erkundeten die frühlingshafte Nordinsel auf diese bequeme Art.

Es war das erste Mal für mich länger als ein paar Tage mit einem Auto unterwegs zu sein und diese Art zu Reisen ist doch recht unterschiedlich zum Fahrrad fahren.
Viel mehr kann man mitnehmen und braucht sich keine Gedanken über Gepäck und Einkäufe zu machen. Man ist schneller unterwegs und flexibler. In einer Stunde fahren legt man eine Strecke zurück für die man auf dem Rad einen Tag bräuchte. Die Anzahl der möglichen Ziele ist viel größer, während man auf dem Rad einfach nur die Richtung wählt und dann losfährt.


Es ist eine bequeme Art zu reisen, doch die Landschaft nur durch das Autofenster vorbeirauschen zu sehen kann auch langweilig werden. Zum Glück gibt es in Neuseeland genug Gelegenheiten einen Stop einzulegen und einen der besonders schönen Orte zu besuchen. Oft muss man sich diese mit Touristen teilen, bei über drei Millionen internationalen Besuchern im Jahre 2016 (Bevölkerung Neuseeland ca. 4 Millionen) ist man selten allein. Manchmal sind es ganze Busladungen von asiatischen Touristen, doch oft auch nur der ein oder andere Van der ein paar Meter weiter weg parkt.

Freedom Camping verboten

Viele Reisende sind hier im Auto unterwegs. Das kann das große luxuriöse gemietete Wohnmobil mit Küche, Dusche und Toilette sein (einmal habe ich Leute gesehen die Abends auf einen Platz gefahren zum übernachten und am Morgen weiter ohne einmal ausgestiegen zu sein), oder der klassische umgebaute Van, mit einem Bett hinten drin, oder einfach nur ein kleines Auto mit einer Matratze drin oder Zelt daneben. Der Anstieg dieser Reisenden in den letzten Jahren hat auch zu mehr Ärgernis über Müll und andere menschliche Hinterlassenschaften geführt, so dass Städte und Distrikte sich gezwungen sahen das freie übernachten, das freedom camping, immer mehr einzuschränken. An vielen Orten finden sich nun camping verboten Schilder oder es ist es nur sogennanten certified self contained vehicles erlaubt dort zu stehen. Das bedeutet man muss eine Toilette sowie Dusche und Wassertank im Auto haben um an diesen Orten legal übernachten zu dürfen. Manche der Van Leute rüsten ihr Auto um und kaufen sich eine dieser portablen Chemieklos um die Zertifizierung als self contained zu erhalten doch die meisten anderen Autos haben manchmal nur eingeschränkte Möglichkeiten einen Ort zu finden für die Nacht wo sie keine 200 Dollar instant fine riskieren.
Die Überwachung dieser Regeln wird unterschiedlich gehandhabt. Für einige Städte scheint es ein nettes Extraeinkommen zu sein und sie kontrollieren verdächtige Stellplätze und Autos rigoros. An anderen Orten ist es mehr geduldet und das Risiko einer Strafe gering, trotz etwaigem Verbot.

Auch wir wollen es vermeiden für Übernachtung zu bezahlen. Oft zahlt man auf einem Campingplatz mindestens 20 Dollar pro Person und in einem Hostel 25-30 dollar für ein Bett in einem Raum mit manchmal 8 oder mehr Leuten.
Wir respektieren meistens die Camping verboten Schilder und probieren Plätze zu finden wo man ausdrücklich übernachten darf oder wo es keinen stört und es niemand bemerkt. Meistens findet sich auch eine öffentliche Toilette in der Nähe und ein Wasserhahn um die Flaschen aufzufüllen oder Geschirr zu waschen.

Die andere Seite der Supermärkte

Abends kochen wir einfach vor den Autos, oftmals auch an einem der vielen Rastplätze mit Tisch und Bank.
Bevor wir einkaufen schauen wir immer erstmal hinter die Supermärkte. In Neuseeland finden sich dort oft blaue Tonnen mit Obst und Gemüseabfällen, welche anscheinend für eine Verwertung als Schweinefutter oder als Kompost Verwendung finden. Das Problem ist nur dass vieles da drin so gar nicht nach Abfall aussieht und noch ohne Bedenken gegessen werden könnte. Wir retten also all dieses Essen und reduzieren dadurch ein wenig die Lebensmittelverschwendung welche weltweit auf 30-40 Prozent geschätzt wird. (hier gehts zu meinem Video über containern in Melbourne).


Auch unsere Lebenskosten reduzieren wir dadurch, denn oft hat sich das einkaufen danach erledigt. Besonders in Auckland ist es erschreckend zu sehen wie voll mit Essen die Müllcontainer sind, oft noch perfekt genießbar und vor dem Verzehrdatum oder nur mit kleineren Mängeln.

Doch genug der Worte, hier zeige ich euch die Schönheit der Nordinsel in Fotos.

Die Sonne verabschiedet sich, New Plymouth

Vulkansee bei Rotorua
Kochender Schlamm durch vulkanische Aktivität

Red Wood Wald in Rotorua
The Pinnacles, Coromandel Peninsula
The Pinnacles, Coromandel Peninsula
The Pinnacles, Coromandel Peninsula
The Pinnacles, Coromandel Peninsula
The Pinnacles, Coromandel Peninsula
Coromandel Peninsula
Coromandel Peninsula
Hot water beach, Coromandel Peninsula
Cathedral Cove, Coromandel Peninsula

General Store, Coromandel Peninsula
a night in an old sheering shed
a night in an old sheering shed
a night in an old sheering shed

Inside a glowworm cave – glow worms, kleine leuchtende käfer, in einer höhle
sand surfing at 90 mile beach
sand surfing at 90 mile beach

cape reinga