Colombia

Corona in Kolumbien

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März 2020: Corona in Kolumbien

Ich bin hier im Rainbow Crystal Land, einer Community auf einem 15 Hektar großen Stück Land in den Bergen Südkolumbiens. Jeder der die Vision eines Lebens in Verbundenheit mit der Natur und in bewusster Gemeinschaft teilt, ist hier willkommen. Es gibt keine Anführer und keine festen Regeln, nur sogenannte Grundvereinbarungen wie z.B. Gewaltlosigkeit und Respekt.

Als ich im November 2019 hier ankomme sind es so 15 Leute die sich hier zusammen gefunden haben. Einige Leute machen ihr eigenes Ding, die meisten jedoch kochen die Mahlzeiten zusammen in der Gemeinschaftsküche und verbringen Zeit zusammen. Ich richte mir ein gemütliches Camp ein um meinem Bedürfnis an Privatsphäre und an Zeit für mich gerecht werden zu können. Besonders nach dem halben Jahr mit der Bootskaravaneauf dem Amazonas brauche ich dringend einen Ort zum ausruhen und verarbeiten.

Hier wächst mein Entschluss wie es weiter gehen soll. Nach acht Jahren soll diese Reise zum Ende kommen. Es ist an der Zeit zu meinen Wurzeln zurückzukehren und mein Leben in eine andere Richtung zu lenken.Mein Plan sieht vor, im April nach Madrid zu fliegen und von dort zurück nach Deutschland zu radeln. Doch natürlich kommt es anders.

15. März 2020: Ich bin auf der wöchentlichen Einkaufsmission im Ort für die inzwischen wegen eines Gatherings auf 80 Leute angewachsene Gemeinschaft. In der Stadt gibt es auch Internet und erste Nachrichten des Corona Virus schwappen über meinen Handybildschirm.

Die Flüge sind gerade schön günstig, besonders nach Spanien. Dass es einen kompletten Flugstop geben könnte kann ich mir absolut nicht vorstellen.

20. März: Nur wenige Tage später schließt die kolumbianische Regierung alle Luft- und Landgrenzen, verhängt Einreisestopps und ein umfangreiches Ausgehverbot für das ganze Land. Alle Ausländer unten im Ort werden von der Polizei registriert und unter zweiwöchige Zwangsquarantäne in den Hostels und Hotels gestellt.Gerüchte machen die Runde, alle Ausländer würden in ihre Heimatländer deportiert. Die Krankenhäuser hätten schon angekündigt nur Kolumbianer zu behandeln. Berichte von Anfeindungen einiger Menschen im Ort gegenüber den Gringos, den Reisenden, die den Virus ins Land gebracht haben machen die Runde. Es ist schwer an verlässliche Informationen zu kommen, in der Community gibt es nur begrenzten Handyempfang und das Internet ist meistens zu langsam für Internetseiten.

Es sind turbulente Tage der Unsicherheit und des spekulierens. Der mentale Virus der Angst ist schon angekommen und wird von einigen Personen verbreitet. Wie lange wird das Essen reichen für so viele Menschen? Wann können wir wieder einkaufen? Wird es überhaupt etwas zu kaufen geben?

Was, wenn der Virus hier ankommt? Bei quasi nicht vorhandenen Hygienemaßnahmen und viel Körperkontakt inklusive Händehalten vor dem Essen? Wo machen wir ein Krankenlager? Wieviele Leute werden sterben? Sollten wir die Community offiziell schließen? Was, wenn die Polizei kommt?

Oder die Guerilla? Oder die Paramilitärs? Oder andere Räuberbanden? Was wird passieren in einem Land mit komplizierten Machtstrukturen und einer langen Geschichte von Gewalt und bewaffneten Konflikten? Und mit einer großen Anzahl von Menschen welche es sich nicht leisten können Vorräte anzulegen oder wegen einer Ausgangsperre nicht arbeiten zu können?

Einige Leute glauben ernsthaft dies sei der Anfang vom Ende, der nächste große Schritt in eine totalitäre, völlig von oben kontrollierte Gesellschaft. Oder es sei der lang ersehnte und gleichzeitig befürchtete Systemkollaps und es stünde eine düstere post-virus-apokalypse-welt bevor in der jeder um sein eigenes überleben kämpft. Doch auch die besonneren Köpfe halten es für eine gute Idee Lebensmittelvorräte anzulegen und Baumaterialien zu kaufen so lange es noch geht. Doch sie beruhigen auch und mahnen, sich nicht den Ängsten hinzugeben und lieber aus Vertrauen und Liebe heraus zu handeln. Sie zerstreuen die Gerüchte und besorgen handfeste Informationen.

So stellt es sich heraus, dass wir weiterhin einkaufen können, wenn auch nur an bestimmten Tagen und nur wenige Personen. Auch ein von manchen lange befürchtete Besuch der Polizei sorgt für Beruhigung. Es droht keine Räumung und auch abgelaufene Aufenthaltsgenehmigungen interessieren niemanden. Außer das nun niemand mehr die Community verlassen oder neu ankommen kann, ändert sich nicht viel an den Lebensbedingungen.

Doch was passiert mit einer Gruppe von Menschen, die auf einmal an einem Ort festsitzen, den viele von ihnen eigentlich gerade verlassen wollten um weiter zu reisen?

Willkommen in der maßnahmenfreien Gruppenquarantäne

In dieser schwierigen Situation wächst die Gruppe stärker zusammen. Die Kolumbianer organisieren die Einkäufe der anderen welche nicht in die Stadt können, Handelsbeziehungen zu den Nachbarn werden ausgelotet, die gemeinschaftlichen Bauprojekte erhalten einen beachtlichen Zuwachs an Unterstützung und in Rekordzeit wird ein neuer Garten angelegt und mit schnellwachsenden Kartoffeln bepflanzt.

Die Sorge vor Nahrungsmittelknappheiten hat dazu geführt das nicht nur der Gemeinschaftsvorrat gut gefüllt ist, sondern auch viele Leute in ihren eigenen Camps kochen und großzügig ihr Essen mit denen teilen die kein Geld haben um sich eigenes Essen zu kaufen.

Wissen über gesunde Ernährung wird geteilt und Rezepte für natürliche Heilmittel werden ausgetauscht. Ein Tag der Woche wird zum „Dia de Sanacion“, dem Tag der Heilung erklärt, wo es nur Rohkost gibt und Workshops und Aktivitäten zu verschiedenen Themen.

 

Auch die ängstlicheren Menschen (wie ich) welche für eine zeitlang Umarmungen vermieden haben und einen großen Bogen um Leute mit Erkältung machten, geben dies auf als klar wird, dass der Virus bei dem Großteil der Menschen symptomfrei oder mild verläuft und eher eine Bedrohung für alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen darstellt. Hier sind nur eine handvoll über 40 Jahren.

Eigentlich ein ganz guter Ort hier für Zeiten wie diese. Hier sind alle Gegebenheiten vorhanden um Essen anzubauen und unabhängig und naturverbunden leben zu können. Und die Corona Krise hat der Wichtigkeit dieser Vision noch einmal an Bedeutung verliehen.

Wie ist es ausserhalb der Rainbow Crystal Land Blase?

20. April: Fünf Wochen war ich schon nicht mehr in der Stadt. Erst hieß es, Ausländer dürfen nicht raus, dann sollten für sie die selben Regeln gelten wie für Kolumbianer. Nur eine Person der Kernfamilie darf an einem Wochentag zum einkaufen das Haus verlassen. Nur Lebensmittelgeschäfte und Apotheken haben offen, der Markt auch. Dort herrscht Handwasch- und Mundschutzpflicht, die Polizei kontrolliert die Zugänge. Die letzte Nummer der cedula, des kolumbianischen Lichtbildausweises, bestimmt an welchem Wochentag man raus darf. Es ist ruhig in der Stadt, kaum Leute auf der Straße und den Geschäften, richtig angenehm. Nur die Angst einiger Leute ist zu spüren, die penibel Abstand halten und einen anraunzen wenn mal der Mundschutz unter die Nase rutscht.

Ich nutze die Gelegenheit besseren Internets und informiere mich.

Es gibt kaum andere Themen als Corona auf den Nachrichtenseiten. Zahlen bestimmen die Berichtserstattung. Todeszahlen, Sterberaten, Fallzahlen, Verbreitungsgeschwindigkeiten, Zähler die stetig steigen, Zahlen die immer größer, immer bedrohlicher werden. Zahlen die es zu veringern gilt, Tode die es zu vermeiden gilt und Leben die gerettet werden müssen. Endlich eine Krise gegen die es klare und wirksame Maßnahmen gibt. Die sich unter Kontrolle bringen lässt, gegen die man kämpfen kann, die man besiegen kann. Eine erfreuliche Abwechslung für die der immerwährenden Klimakrise müden Medien und Politiker. Und auch eine gute Gelegenheit einmal die totalitären Möglichkeiten auch der sogenannten demokratischen Staaten auszuprobieren. Massive Einschränkungen der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit, Zwangsquarantäne und medizinische Behandlungen, Mundschutzpflicht, Nutzung von Handypositionsdaten zur Bewegungsverfolgung, etc.

Werden alle diese Maßnahmen wieder aufgehoben werden? Oder zumindest in der Hinterhand gehalten werden um im Bedarfsfall schnell wieder aktiviert zu werden, wie viele Anti Terror Maßnahmen nach dem 11. September? Oder ist Corona gar der neue Terror? Wo Menschen Angst gemacht wird und diese dann bereit sind, ihre Freiheiten gegen vermeintliche Sicherheiten einzutauschen? Werden menschliche Kontakte als gefährlich und als zu vermeiden gelten?

Alles im Namen um Menschenleben zu retten. Und zwar die Leben der Alten und Schwachen welche besonders gefährdet sind. Sehr Lobenswert! Und die Maßnahmen scheinen Wirkung zu zeigen, der Entzug der Freiheit für einige Wochen gerechtfertigt. Doch was ist der längerfristige Preis dieser Rettungsmaßnahmen?

Zum einen sind da die psychischen Schäden der Quarantäne. Was ist mit Menschen die sowieso schon sozial isoliert sind und nun seit Wochen keine direkten Begegnungen hatten? Keinen Körperkontakt mit anderen? Die Einsamkeitskrise unserer Gesellschaft wird sich vorraussichtlich verstärken. Auch Depressionen aufgrund finanzieller Existenzkrisen oder verstärkter Vereinsamung werden genauso wie die Suizidraten vermutlich ansteigen, wie jetzt schon die Nutzung der Angebote von Krisenhotlines in verschiedenen Ländern.

Ist Isolation und Separation nicht genau das Gegenteil von dem was wir brauchen in dieser Welt? Sollten wir nicht eigentlich jeden umarmen bevor wir interagieren? Um uns auf der menschlichen Ebene zu verbinden und die folgenden Interaktion mehr mit dem Herzen führen zu können?

Doch viel direkter und sichtbarer sind die wirtschaftlichen Folgen der Lockdowns.

Denn längst nicht alle Menschen welche betroffen sind, sind so privilegiert, Hamsterkäufe an Klopapier zu machen, von zu Hause aus zu arbeiten oder direkte Unterstützung vom Staat zu erhalten.

Hier in Kolumbien besteht die Stadtbevölkerung zu einem großen Teil aus informellen Arbeitern, welche auf der Straße arbeiten und ihre Miete und Essen von Tag zu Tag verdienen. Für all die ist es eine Katastrophe, in den Städten unter oft engen Lebensbedingungen und ohne Essen eingesperrt zu sein. Die versprochenen Hilfsgelder und Essenslieferungen der Regierung für die Armen versickern in korrupten Kanälen und kommen oft gar nicht oder erst sehr verzögert an. Viele Menschen haben gar keine andere Wahl als auf die Strasse zu gehen um nach einer Einkommensmöglichkeit oder Essen zu suchen. In den Armutsvierteln der Städte hängen die Menschen rote Kleidungsstücke aus dem Fenster als Zeichen dass sie kein Essen haben.

Es gibt Schätzungen dass die Armut in Kolumbien auf den Stand von vor 20 Jahren hochschnellen wird. Auch weltweit sind die wirtschaftlichen Aussichten eher mau und die Zahl der Menschen in existenziellen Notlagen wird steigen, besonders in den Ländern des globalen Südens.

Die Krise als Chance zur Veränderung

Die Corona Krise offenbart die grundlegenden Schwächen des weltweit vorherrschenden Wirtschaftssystems, nicht nur die weltweiten Ungleichheiten sondern auch die Abhängigkeit der Unternehmen von Umsatz und stetigen Einnahmen um die Ausgaben zu decken. Rücklagen gibt es keine und nun helfen die Regierungen mit milliardenschweren Rettungspaketen, während manche Unternehmen trotzdem Dividenden an die Aktionäre auszahlen.

Auch die mehr und mehr privatisierten Gesundheitssysteme, welche Krankenhäuser zwingen, profitorientiert zu arbeiten anstatt die Gesundheit des Menschen und bestmögliche Versorgung in den Vordergrund zu stellen sind nicht auf so eine Krise vorbereitet. Hier in Südamerika noch viel weniger als in Europa. In Kolumbien wehren sich Ärzte gegen eine von der Regierung verordnete Arbeitspflicht, da nicht genügend Schutzkleidung vorhanden ist. Natürlich sind auch die Testkapazitäten und Anzahl an Intensivbetten viel geringer als in den westlichen Ländern, welche dazu auch ganz andere Möglichkeiten haben, die nun so wichtigen Ressourcen (Schutzmasken, Beatmungsgeräte, Laborchemikalien) auf dem Weltmarkt aufzukaufen.

Würde es nicht mehr Sinn machen, längerfristig in einen gesunden Lebenswandel zu investieren wo Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht von vorne herein vermieden werden?

Und ein Bewusstsein zu schaffen wo der Tod nicht als Niederlage und um jeden Preis vermeidbar verstanden wird, sondern als Teil des Lebens und als etwas unvermeidbares. Das soll nicht heißen dass Intensivbetten und lebensverlängernde Maßnahmen keinen Sinn haben aber ich sag mal ganz pragmatisch: Das Leben endet immer mit dem Tod. Sterblichkeitsrate 100 Prozent! Und besonders alte Leute sterben. Dieses Tabuthema Tod und die Vermeidung desselben um jeden Preis charakterisiert eine Gesellschaft die sich nicht mit sich selber und der Endlichkeit des Lebens auseinandersetzen will.

Ich persönlich möchte lieber ein erfülltes Leben leben um wenn meine Zeit gekommen ist im Kreise meiner Lieben loszulassen und zu sterben anstatt auf einer Intensivstation verkabelt und von Maschinen am Leben gehalten werden, umgeben von Ärzten in Schutzanzügen. Für mich keine schöne Vorstellung.

Und wie viele Leben werden durch die Maßnahmen gerettet? Wieviele Lebensjahre? Ich möchte nicht bewerten wessen Leben wertvoller ist oder gar sagen dass die ganzen Bemühungen etwas schlechtes sind, doch wenn so weitreichende Einschränkungen in weltweiter Koordination und die Mobilisierung riesiger Geldsummen möglich sind, könnte man doch auch mal andere vermeidbare Tode angehen.

Zum Beispiel die der Menschen die jährlich, auch aufgrund von Deutschlands Politik, im Mittelmeer ertrinken. Wie wäre es mit ein wenig internationaler Solidarität für diese verlorenen Menschenleben auf der Suche nach einem besseren Leben für sich und ihre Familien? Oder ernsthaften Anstrengungen die Fluchtursachen zu beseitigen?

Warum gibt es auf den Nachrichtenseiten eigentlich keinen aktuellen Zähler der Kinder die weltweit an Unterernährung sterben? Er würde gegen Ende eines Jahres so bei drei Millionen stehen.Was ist mit den 800 Millionen Menschen die hungern? Kann man da nicht mal ein paar Maßnahmen ergreifen? Wo doch schon mehr als genug Nahrung für alle Menschen produziert wird. Könnte man das nicht besser verteilen? Was würde das wohl kosten? Wieviele Lebensjahre würde man da retten?

Es ist auch eine Chance mal ernsthaft den Klimawandel anzugehen, die Temperaturkurve abzuflachen, denn diese Krise ist weitaus größer und bedrohlicher für die Menschheit und läuft Gefahr gerade etwas in Vergessenheit zu geraten. Klimawandel passiert langsamer, oft unsichtbarer und ist viel komplexer.

Doch die Maßnahmen die man ergreifen müsste, wenn man auch in der Klimakrise auf die Wissenschaftler hören würde, lassen sich nicht mit einer auf immerwährendem Wachstum basierender Wirtschaft und auf Konsum ausgerichteten Lebensentwürfen vereinbaren. Jetzt wäre die Möglichkeit die Dinge grundsätzlich anders anzugehen. Doch es scheint so als ob vieles beim alten bleibt.

Die Politiker helfen der Auto- und Flugindustrie aus der Patsche, und die Eurobonds für schwächere Länder sind Kredite zu vergünstigten Konditionen. Auf die Gemeinschaft hier im Crystalland übertragen würde das bedeuten, anstatt Solarpanel einen Dieselgenerator zu kaufen und mein Nachbar bei dem ich mir zehn Bananen leihe weil ich nicht einkaufen gehen kann würde mir sagen: „ Klar kein Problem. Dieses mal musst du mir auch nur elf zurückgeben anstatt zwölf.“

Die notwendigen Veränderungen hin zu einem gerechterem und ökologischerem Leben für alle können natürlich auch auf der persönlichen Ebene vorgenommen werden. Hier im Rainbow Crystal Land finden sich Leute zusammen um etwas neues auszuprobieren anstatt die alten Fehler zu wiederholen. Um neue Lebensformen zu schaffen und andere Wege zu gehen. Doch das ist nicht immer einfach, besonders nicht mit so vielen Leuten die teilweilse am liebsten gehen würden wenn sie könnten.

6. Juni: Nach mittlerweile zweieinhalb Monaten Lockdown haben sich die Gruppendynamiken verschoben. Es fehlt das Gemeinschaftsgefühl, auch dadurch dass es zwei verschiedene Landteile gibt welche fünf Minuten auseinanderliegen. Nicht alle Leute wollen hier sein, viele sind nur für das Gathering gekommen. Nicht alle Leute wollen nach den Rainbow Prinzipien in Gemeinschaft leben und es haben sich Gruppen gebildet. Die Gemeinschaftsküche ist verwaist und niemand organisiert eine Einkaufsmission für alle. Es fehlt an Kommunikation und an Personen die bereit sind Verantwortung zu übernehmen. Unschöne Dinge passieren, Sachen verschwinden und es gibt Streit.Auch das Land spürt den Druck von so vielen Menschen. Die Nachbarn beschweren sich über Trommelmusik und die Folgen des Feuerholzsammelns in ihrem Wald. Die Guarda Indigena errichtet eine Strassensperre in der Nähe der Community da einige Leute die Quarantänebestimmungen nicht einhalten. Auch die Polizei ist verärgert über die Quarantänebrecher und über Neuankömmlinge in Zeiten absoluten Reiseverbots.

Es ist nicht immer alles schön und dieses soziale Experiment geht durch verschiedene Phasen mit immer neuen Herausforderungen, mit oder ohne Corona Krise.

Hier in Kolumbien wurde der Peak der Infektionen noch nicht erreicht und die Quarantäne gerade bis Ende Juni verlängert. Doch in Realität haben alle Geschäfte wieder offen und fast alle Wirtschaftszweige dürfen arbeiten.

Der Gesundheitsnotstand ist bis zum 31. August verlängert und damit auch die Schließung der Grenzen und internationalen Flugverbindungen. Die Situationen mit den humanitären Rettungsflügen ist kompliziert und anstatt im deutschen Sommer bin ich nun in der kolumbianischen Regenzeit gefangen. Ich habe es mir also gemütlich gemacht hier und kann mich nicht beklagen, doch drei Monate können ganz schön lang werden wenn man auf etwas wartet. In meinem Fall auf eine Rückkehrmöglichkeit nach Deutschland.

Ein Gedanke zu „Corona in Kolumbien

  1. Lots of love from me to you and to the rainbow community. These are difficult times and there is no road map to follow. There now is a second wave sweeping the world and new infections are being picked up at the border here, even though Covid has been eliminated in NZ. Large festivals have the go ahead now, but I wonder about the consequences of continued strict border restrictions. There is, of course, no choice, but in terms of those who came to Aotearoa on a year working visa or travel visa, working or woofing on farms at communities, at the rainbow, at Kiwiburn, they will be the subject of fondly held memories of what it once was. On another note I have your calendar up in our house. Thankyou for the beautiful photographs. I assume you got the payment. Gerald.

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